Das Potenzial von Bike+Ride in der Schweiz: Ein Weg zu nachhaltiger Mobilität

Foto von Manolo Franco 

In der Schweiz bietet die Integration von Fahrrädern mit dem öffentlichen Verkehr eine vielversprechende Möglichkeit, die Mobilität zu verbessern und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsziele zu fördern. Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat das ungenutzte Potenzial für Bike+Ride (B+R)-Systeme untersucht und dabei den Fokus auf die Verbesserung der Verbindungen zwischen Fahrrädern und dem umfangreichen öffentlichen Verkehrsnetz des Landes gelegt.

Schweizer Potenzial für Bike+Ride

Das öffentliche Verkehrssystem der Schweiz gehört zu den besten der Welt. Über 96% der Bevölkerung leben im Umkreis von 5 Kilometern um einen Bahnhof. Trotz dieser hervorragenden Erreichbarkeit bleibt die Nutzung von Bike+Ride überraschend gering, mit nur etwa 10% der Bahnkunden, die das Fahrrad für den Zugang zu den Bahnhöfen nutzen. Die Schweizer Regierung hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2035 die zurückgelegten Radkilometer zu verdoppeln. Bike+Ride wird dabei eine entscheidende Rolle spielen.

Anteil der Pendler/-innen, die ein bestimmtes Verkehrsmittel als Hauptverkehrsmittel für den Arbeitsweg verwenden

Datenstand: 26.01.2024 | Quelle: BFS - Pendlermobilität (PEND), Strukturerhebung (SE) | gr-d-11.04.04.07 | © BFS 2024

Die Studie unterstreicht, dass, obwohl es bereits ein stetiges Wachstum im Radverkehr gibt, noch erhebliches Potenzial für eine Erweiterung besteht – insbesondere bei der nahtlosen Verknüpfung von Fahrrädern mit dem öffentlichen Verkehr. Durch den Ausbau der Fahrrad-Zubringer-Routen zu den Bahnhöfen und die Verbesserung der Fahrradparkmöglichkeiten könnte die Schweiz eine neue Welle des intermodalen Reisens einleiten, die die Abhängigkeit vom Auto verringert und nachhaltigere Transportmöglichkeiten fördert.

"Die Studie zeigt ein enormes Potenzial, dass mit einer besseren Verknüpfung von Fahrrad und öffentlichem Verkehr ein nachhaltiger Modal-Shift erreicht werden kann. Gerade in der Schweiz, wo der öffentliche Verkehr stark ausgebaut ist, kann Bike+Ride eine Schlüsselrolle spielen."VeloJournal.

Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur für eine grünere Zukunft

Die Ergebnisse der Studie zeigen die wichtigsten Faktoren auf, die notwendig sind, um die Nutzung von Bike+Ride zu steigern:

  • Sichere und direkte Velowege: Ein effektives Bike+Ride-System erfordert sichere, direkte und effiziente Velowege zu den Bahnhöfen. Dazu gehören baulich getrennte Radwege, klare Beschilderungen und Infrastrukturen, die Konflikte mit anderem Verkehr minimieren.

  • Moderne Veloparkplätze: An den Bahnhöfen sind sichere, wettergeschützte Fahrradabstellmöglichkeiten unerlässlich. Diese sollten leicht zugänglich und mit ausreichender Kapazität ausgestattet sein, um die steigende Nachfrage zu bedienen, wenn immer mehr Menschen die Bike+Ride-Option nutzen.

  • E-Bikes als Game-Changer: Mit dem Anstieg von E-Bikes ist das Potenzial für längere Velopendelstrecken deutlich gestiegen. Die Studie zeigt, dass E-Bikes dabei helfen könnten, auch grössere Distanzen zu überwinden, was die Verbindung zwischen Wohnort und Bahnhöfen noch zugänglicher macht.

Lernen von den Niederlanden: Der Erfolg von Bike+Ride

Ein Blick in die Niederlande, wo Bike+Ride-Systeme bereits florieren, liefert wertvolle Erkenntnisse: in den Niederlanden nutzen fast 40% der Bahnkunden das Fahrrad als Zubringer, was weit über den 6% in der Schweiz liegt. Dieser Erfolg lässt sich auf die robuste Infrastruktur zurückführen, die die Schweiz nun nachahmen möchte.

Die Verkehrssituation in der Schweiz unterscheidet sich von der in den Niederlanden, insbesondere mit der stärkeren Abhängigkeit vom öffentlichen Verkehr und einem enger besiedelten urbanen Umfeld. Das niederländische Modell bietet jedoch wichtige Lektionen, wie das Fahrrad zu einer attraktiven und praktischen Option für den Weg zum Bahnhof werden kann.

Die Zukunft modellieren: Vorhersage des Wachstums von Bike+Ride

Mit Hilfe eines vereinfachten Modells schätzte die Studie, dass die Nutzung von Bike+Ride um bis zu 23% steigen könnte, wenn die Schweiz leistungsstarke Fahrrad-Zubringer-Routen zu den Bahnhöfen implementiert. Dies würde durch die Verbesserung der Konnektivität und Effizienz der Radwege erreicht werden, was den Weg für viele Pendler erleichtern würde, das Fahrrad als Teil ihres täglichen Arbeitsweges zu nutzen.

Das Potenzial für Wachstum ist vorhanden, aber es erfordert fokussierte Investitionen in Infrastruktur und Politik, die das Radfahren als Zubringer für den öffentlichen Verkehr attraktiver machen.

Die Herausforderungen angehen

Obwohl die Chancen zur Erweiterung von Bike+Ride klar sind, gibt es mehrere Herausforderungen:

Platzmangel

Bahnhöfe befinden sich oft in dicht besiedelten Gebieten, in denen der Platz für Fahrradparkplätze begrenzt ist. Hier müssen kreative Lösungen gefunden werden, um den verfügbaren Raum optimal zu nutzen und gleichzeitig die Zugänglichkeit für alle zu gewährleisten.

Koordination zwischen den Akteuren

Ein erfolgreiches Bike+Ride-System erfordert die Zusammenarbeit mehrerer Akteure, darunter die SBB, lokale Gemeinden, Fahrradhersteller und Verkehrsbetriebe. Gemeinsame Anstrengungen sind notwendig, um ein einheitliches, effizientes System zu schaffen.

Integration mit anderen Mobilitätsoptionen

Um die Effektivität von Bike+Ride zu maximieren, muss es Teil eines umfassenderen intermodalen Verkehrssystems sein. Dies umfasst die Integration von Fahrradtransport in Ticketing-Systeme und die Gewährleistung, dass die Fahrrad-Infrastruktur mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln gut verknüpft ist.

Die Zukunft der nachhaltigen Mobilität

Die Studie, veröffentlicht von Velomedien AG und EBP Schweiz AG, zeichnet ein vielversprechendes Bild davon, wie ein gut integriertes Bike+Ride-System in der Schweiz aussehen könnte. Mit besserer Infrastruktur und einem umfassenderen Ansatz für Mobilität könnte das Land seinen CO2-Fussabdruck verringern, die Verkehrsbelastung reduzieren und das Pendeln für alle nachhaltiger gestalten.

Bei V-Locker sind wir bereits Teil dieses Wandels und bieten flexible Fahrradpark-Lösungen, die in öffentliche Verkehrssysteme integriert werden können. Da die Nachfrage nach nachhaltigen Mobilitätslösungen wächst, wird V-Locker weiterhin innovative Lösungen anbieten, die den Bedürfnissen des modernen Pendlers gerecht werden.

Durch die Förderung von Bike+Ride kann die Schweiz ihrem Ziel einer grüneren, nachhaltigeren Zukunft näherkommen. Lasst uns gemeinsam die Welle des Wandels reiten.

Die vollständige Studie zum Thema Bike+Ride-Förderung in der Schweiz können Sie hier herunterladen.

Weiter
Weiter

Arbeitswegdesign – Für ein gesünderes, glücklicheres Team